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In dem Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Reform der Pflegeberufe (Pflegeberufereformgesetz - PflBRefG) werden die drei Ausbildungen in der Altenpflege, Gesundheits- und Krankenpflege sowie der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege zu einem einheitlichen Berufsbild zusammengeführt und die Dreigliederung der Pflegeberufe aufgehoben. Ergänzend wird eine gesetzliche Grundlage für eine primärqualifizierende hochschulische Pflegeausbildung geschaffen.
Eine jahrelange, fachlich begründete Diskussion der Berufsverbände in der Pflege mit den gesundheitspolitisch Verantwortlichen hat zum vorliegenden Gesetzentwurf zur Reform der Pflegeberufe geführt. Ein Entwurf, den der Bundesverband Pflegemanagement sehr begrüßt. Aus Sicht des Verbandes ist die generalistische Pflegeausbildung der einzig richtige Ansatz für eine Pflege mit Zukunft.
Mit dem Regierungsentwurf zum Pflegeberufereformgesetz liegt nun endlich die erforderliche Grundlage vor, um die Profession Pflege zukunftsfähig zu gestalten. Dem Entwurf vorausgegangen sind teilweise kontroverse, in der Sache aber immer sehr konstruktive und umfassende Diskussionen, so dass allen Aspekten auch hinreichend Rechnung getragen wurde. Dennoch gibt es nach wie vor kritische Stimmen, die sich gegen die generalistische Ausbildung wenden.
Der Bundesverband Pflegemanagement macht vor diesem Hintergrund deutlich: Der Handlungsbedarf in der Pflege ist hoch. Als berufspolitische Verbandsvertreter können wir uns nicht erlauben, bereits abgeschlossene Diskussionen immer wieder von neuem anzufachen. Dies kostet Zeit und Geld und geht letztlich zu Lasten unserer Patienten. Daher appellieren wir mit dieser Erklärung dringend an alle die im Gesundheitswesen Verantwortung übernehmen, die Zusammenführung der pflegerischen Ausbildung zu einem einheitlichen Berufsbild aktiv im Interesse der auf sie angewiesenen Menschen zu unterstützen.
Der Bundesverband Pflegemanagement unterstützt mit den nachfolgend genannten Kernpunkten die politisch Verantwortlichen und den aktuellen Gesetzesentwurf ausdrücklich:
Die pflegerischen Berufsbilder können nicht mehr an Altersklassen ausgerichtet werden, zu sehr vermischt sich heute das Bild von geriatrischen Patienten in Akutkrankenhäusern und das von Heimbewohnern mit einem hohem Behandlungspflegebedarf. Diese Vermischung wird in Zukunft noch zunehmen. Daher ist die Sicherung eines einheitlichen Bildungsstandards in der Pflegeausbildung die notwendige Grundlage für eine sektorenübergreifende, qualitativ hochwertige und sichere Versorgung der Patienten.
Die Potsdamer Erklärung des Bundesverbands Pflegemanagement ist ein Ergebnis der Vorständekonferenz im Frühjahr 2016 in Potsdam, da die Landesgruppenvorstände des Verbands die Befürchtungen der Gegner nicht nachvollziehen können. Seit Jahren schon setzt sich der Bundesverband Pflegemanagement mit der Zukunft der Pflegeberufe und der veränderten Versorgungsituation auseinander. Etliche Mitglieder haben in ihren bundesweit unterschiedlichen Gesundheitseinrichtungen gerade Zusammenführung der Ausbildungen der Pflegeberufe zu einem einheitlichen Berufsbild in Modellversuchen mehrfach erprobt und evaluiert.
Berlin, 10. Mai 2016
Bundesverband Pflegemanagement